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12.07.2006 | 23:10 Uhr
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Dies sind die Momente, in denen uns deutlich bewußt wird, dass die WM von nun an Vergangenheit ist. Auf der Fernbedienung stehen keine Zahlen mehr, sondern Fragezeichen und die Menschen sehen sich hilflos schweigend an, ihnen fehlt das Gesprächsthema. Die Vergangenheit zählt von jetzt an zum Allgemeingut, das von vielen Seiten in unverschämter Weise zum eigenen Vorteil genutzt werden wird. Die schwarz-rot-goldene Kommunikationsausbeute wartet! Und deshalb müssen wir nur noch hoffen, dass Löwen-Jogi den Zug zur EM-Qualifikation auch ohne die Motivations-Lokomotive Klinsmann anschieben kann. Man ist guter Dinge, wenn es um den Nachfolger Klinsis geht, und man hat auch allen Grund dazu.


05.07.2006 | 11:58 Uhr
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Man sieht dirs an den Augen an, gewiß, du hast geweint. »Und hab ich einsam auch geweint, so ists mein eigner Schmerz, und Tränen fließen gar so süß, erleichtern mir das Herz.« Die frohen Freunde laden dich, o komm an unsre Brust! Und was du auch verloren hast, vertraue den Verlust. »Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht, was mich, den Armen quält. Ach nein, verloren hab ichs nicht, So sehr es mir auch fehlt.« So raffe denn dich eilig auf, Du bist ein junges Blut. In deinen Jahren hat man Kraft und zum Erwerben Mut. »Ach nein, erwerben kann ichs nicht, es steht mir gar zu fern. Es weilt so hoch, es blinkt so schön, Wie droben jener Stern.« Die Sterne, die begehrt man nicht, man freut sich ihrer Pracht, »und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag; verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.«


04.07.2006 | 00:41 Uhr
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Im Jahre 2006 ist auch der italienische Fußballverband im Medienzeitalter angekommen und bedient sich der landestypischen Rafinesse im Umgang mit unpäßlichen Situationen. Italienische Offizielle standen vor dem Dilemma, dass sich zwar die Chance bot, Frings' kleine Körperlichkeit gegenüber dem Argentinier Cruz an die weltfußballerische Gerichtsbarkeit zu denunzieren und so dem italienischen Mittelfeld im Halbfinale gegen Deutschland (durch eine nachträglich verhängte Sperre) einen relevanten Vorteil zu verschaffen. Ein Engagement von offzieller Seite wäre jedoch zu durchsichtig gewesen, also nutzte man mediale Wege. Warum tauchten die "Beweise" erst auf, nachdem sich Italien für das Halbfinale qualifiziert hatte? Hat Frings so heftig zugeschlagen, dass er das Erinnerungsverömgen seines Opfers zerstörte?! Cosa Nostra, alder. Mindestens.


03.07.2006 | 20:49 Uhr
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Alleine. Sogar die Grillen zirpen gedämpft, kaum hörbar, und die Hitze flimmert nur sehr langsam durch den Raum. Die Stille drückt auf den Leib wie ein komplettes Mittelfeld nach erfolgreichem Fallrückzieher, sie lähmt und lärmt und lässt uns leiden. Alles bewegt sich nur in Zeitlupe, die tausendste Wiederholung, immer die gleiche Kamera. Man schwitzt. Man ist extrem zurückgelehnt. Man verfolgt die ewigen Kreise der Stubenfliege nur mit sparsamen Bewegungen der Augen und beginnt, sie um ihren ereignisreichen Tag zu beneiden. Sie fliegt... sie setzt sich, sie schnüffelt. Und fliegt dann wieder, diesmal anders herum. Sie setzt sich. Plötzlich sind da wieder diese Gedanken an das Spiel. Dieses eine, totale Überspiel. Wir leben nur noch auf diese 90 Minuten hin, danach ist erst mal alles egal. Das Bier in der Hand beginnt zu zittern. Es wird gottverdammt noch mal Zeit, dass die Viertel Halbfinals beginnen!


28.06.2006 | 00:53 Uhr
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Wie kaum eine andere Nation verstehen sich die Franzosen auf das Küchenhandwerk, vor allem aber sollen in Frankreich die knusprigsten Froschschenkel zu finden sein. Die dort heimischen Frösche sollten sich daher in diesen Tagen vor begeisterten und somit besonders genußfreudigen Franzosen schwer in Acht nehmen, um nicht als Viertelfinal-Grillgut zu enden. L'equipe tricolor zeigte den in bester iberischer WM-Manier verkackenden Spaniern das entblößte Gesäß, nachdem die Torreros zunächst durch einen vertretbaren Foulelfmeter in Führung gegangen war. Nach den sehr dürftigen Vorstellungen der Blauen in der Vorrunde war nur eine Minderheit des TIPPSPORT-KADERS 2006 für einen französischen Tipp zu gewinnen. Der hat sich ausgezahlt. Und das 3:1 mit dem rührenden Treffer von Zidane geht wohl in Ordnung.


27.06.2006 | 01:13 Uhr
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Dieser Eindruck intensivierte sich während des grauenhaften Kicks gegen Ecuador, dessen Studium uns das ungute Gefühl einer amtlichen Bindehautentzündung empfinden ließ. Die folgerichtige Reaktion des Sportkameraden Beckham, nämlich der Transport eines subtilen Signals an seine Mitstreiter in Form eines formvollendet dargebrachten Vorkotzers, scheint auch in Bezug auf den vorletzten Achtelfinalspieltag Gültigkeit zu besitzen. Beckham erbrach sich auf dem Rasen und das hätte er wohl auch getan, wenn er bei der Partie zwischen der Schweiz und der Ukraine oder dem Alptraum zwischen Italien und Australien auf dem Platz gestanden hätte. Australien verlor in allerletzter Sekunde durch einen vollständig lächerlichen Elfmeter und die Schweizer bleiben auch nach Elfmeterschießen torlos. Unfassbar.


26.06.2006 | 16:04 Uhr
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Der Wunsch, diese denkwürdige Fußballschlacht weitere 30 Minuten in der Verlängerung genießen zu können, überstieg in diesem einzigartigen Moment die sonst traditionell dezent vorgetragene Zurückhaltung gegenüber den Niederländern. Im leidenschaftlichsten Länderspiel seit dem Bloodsport zwischen den Schweizern und den Türken in der WM-Qualifikation, massakrierten sich beide Teams mit vollkommener Vehemenz. Der gänzlich überforderte Schiri Ivanov verbrachte den überwiegenden Teil der Spielzeit mit erhobenem rechten Arm - und muss folglich voraussichtlich für den Rest der WM seine Armschmerzen auskurieren.


25.06.2006 | 20:50 Uhr
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o.-Phase durchsetzen kann. Nach den ersten zwanzig Minuten rieben sich dann auch die größten Optimisten verwundert die Augen über den unglaublichen Druck, den der deutsche Sturmlauf entfachte. Eine solche, totale Überlegenheit hatte niemand erwartet. Schade, dass die Grandiosität dieser Vorstellung nach dem hochverdienten 2:0 Vergangenheit war und die anwesenden Teile des FROSTBOX-KADERS das Spiel auch über die äußerst bescheidenen Interpretation eines Strafstoßes durch Larsson in der 53. Minute hinaus mit einem Anflug von Nervosität verfolgte. Ausgerechnet der einzige Mannschaftsteil, der schon vor der WM als "weltklasse" galt - die Torhüterposition - wurde von Lehmann nicht immer souverän ausgefüllt.


21.06.2006 | 19:07 Uhr
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Der Begriff der Selbstorganisation wurde in heutiger Zeit durch das Synonym „Self-Management“ substituiert und erlebt eine Renaissance in einer Arbeitswelt, die so intelligent strukturiert ist, dass dem modernen Arbeiter die Möglichkeit der Einflussnahme erfolgreich vorgegaukelt wird. Hier liegt der Grund dafür, warum wir als moderne Meschen Selbstorganisation wieder erlernen mußten. Und wir benötigen sie ganz dringend! Denn am kommenden Wochenende, zwischen Freitag, 22:45 Uhr und Samstag, 17:00 bleiben uns allen nur exakt 18 Stunden und 15 Minuten, um alle Tipps für die Achtelfinals abzugeben.


21.06.2006 | 16:18 Uhr
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So, wie sie verunsichert und mit großem Respekt die Leistungen der Deutschen Elf in der Vorrunde wahrgenommen hat. Die FROSTBOX-TIPPSPORTGEMEINDE schließt sich diesem Eindruck geschlossen an und beweist ähnlich weltmeisterliche Performance, wie spätestens aus dem zunehmend heftiger werdenden Kopfschütteln des Angestellten beim täglichen Bierkastentausch („Ein mal Luft raus, bitte!“) im Getränkemarkt unserer Wahl zu lesen ist. Eine WM geht auf die Leber, aber da war ja klar. Die anschließende Tour de Frangs wird genügend Raum für eine ausgedehnte Regenerationsphase bieten. Als weiteres, augenzwinkerndes Zwischenfazit stellen wir fest, dass Deutschland kurz vor der Wiedereinführung des Nationalsozialismus steht, die Welt aber wie schon anno ’33 nichts böses ahnt. Noch nicht.

