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05.06.2024 | 18:42 Uhr
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Der Zukunft kehren wir elegant den Rücken und reiten leise pfeifend in die ewige Dämmerung, auf der Suche nach der nicht-binären Sonne. Man sieht sich!
13.07.2021 | 00:20 Uhr
15 Kommentare
Zwischen Platz 1 (54 Punkte, herzlichen Glückwunsch zum verdienten Sieg, Tim!) und Platz 35 (25 Punkte), den sich der betrübte Verfasser dieser Zeilen mit der tapferen TIPPSPORTLERIN Claudia teilt, liegt der Faktor 2,16. Im Schnitt hat Tim also mehr als die doppelte Punktzahl pro Tipp einfahren können – obwohl sein Punktekonto ohne den 10-Punkte-Bonus für den korrekten Eropameistertipp auskommen musste. Wie hat er das gemacht? Dazu der Meister persönlich: „Also ich bin dieses Mal so vorgegangen: Bookie-Seite mit EM-Quote der besten 8 oder 10. Danach Pi mal Daumen getippt und bei den restlichen nach Sympathie oder Bauch... :-D“. Anders gesagt: er kocht wohl auch nur mit Wasser.
Natürlich hat der Sieg bei einer Tipprunde etwas mit Glück zu tun, fraglos. Wie hoch ist aber der Anteil des Glücks? Wagen wir mal ein paar steile Thesen!
These Nummer 1: Information und Erfahrung helfen dabei, den tendenziellen Ausgang einer Partie vorherzusagen, also: Sieg A, Sieg B, oder Unentschieden. Wie hoch die Siege oder Unentschieden konkret ausfallen, ist jedoch innerhalb des Rahmens, den die Erfahrung vorgibt nur mit Glück vorherzusagen. Schmeißen wir Excel an und zählen also…
Anzahl Tipps mit >= 1 Punkt bei Tim = 29
Anzahl Tipps mit >= 1 Punkt bei Heiko = 20
…dann sehen wir „nur noch“ einen Faktor von 1,45 im Vergleich zum Faktor 2,16 bei der Betrachtung des Gesamtsaldos. Tim hat zwar auch häufiger generell richtig gelegen, dazu hatte er aber auch noch das Glück, die korrekten Ergebnisse oder Tendenzen häufiger zu treffen:
Anzahl Tipps mit = 0 Punkten bei Tim = 22
Anzahl Tipps mit = 0 Punkten bei Heiko = 31
Anzahl Tipps mit 1 Punkt bei Tim = 13
Anzahl Tipps mit 1 Punkt bei Heiko = 16
Anzahl Tipps mit 2 Punkten bei Tim = 7
Anzahl Tipps mit 2 Punkten bei Heiko = 3
Anzahl Tipps mit 3 Punkten bei Tim = 9
Anzahl Tipps mit 3 Punkten bei Heiko = 1
Punkte pro Tipp, wenn mindestens 1 Punkt erzielt wurde: Tim 1,86
Punkte pro Tipp, wenn mindestens 1 Punkt erzielt wurde: Heiko 1,25
These Nummer 2: Um möglichst viele 2er- oder 3er-Tipps zu erzielen, muss die Struktur der Tipps einigermaßen passen, also das Verhältnis zwischen Unentschieden und Siegen, die generelle Anzahl an Toren über alle Matches hinweg und die Gleichmäßigkeit der Verteilung aller Tore auf die Partien. Hier wird die Auswertung sehr schnell hoch komplex, wir belassen es einfach mal bei wenigen Basis-Erkenntnissen, eigentlich würde sich hier noch eine Unterscheidung zwischen den K.O.-Runden und den Vorrundenspielen lohnen, da nachweisbar beispielsweise die Anzahl an Unentschieden mit zunehmendem Turnierfortschritt zunimmt, da sich mehr Mannschaften auf Augenhöhe begegnen. Dazu ermitteln wir Folgendes…
Anzahl Unentschieden im gesamten Turnier: 11, Tim hatte 9 Unentschieden getippt (-2), Heiko (+6). Tim hat damit nur 1 mal richtig gelegen – im Finale – da aber 3 Punkte eingesammelt. Heiko traf 3 mal richtig mit Untentschieden, aber nie das konkrete Ergebnis, die höhere Anzahl Treffer erstaunt angesichts der deutlich zu häufigen Unentschieden-Tipps nicht. Tatsächlich kamen vor…
0:0 - 2 mal
1:1 – 7 mal
2:2 – 2 mal
Zum berühmten „binären“ Tipp, dem 1:0 (oder 0:1). Nur 9 von 51 Spielen endeten tatsächlich mit diesem Ergebnis, Tim tippte 14 mal (+5) auf nur ein Tor, Heiko sogar ganz korrekt 9 mal (+/- 0). Die vermeintliche Attraktivität der „binären“ Tipps liegt in der (ebenfalls vermeintlich) hohen Wahrscheinlichkeit, Punkte für die Tordifferenz mitzunehmen. Schauen wir mal, wie viele Punkte Tim und Heiko aus ihren „binären“ Tipps erwirtschafteten:
Tim 10 Punkte (5x1, 1x2, 1x3), Quote 0,67 Punkte/pro Tipp
Heiko 6 Punkte (1x1, 1x2, 1x3), Quote 0,67 Punkte/pro Tipp
Gleiche Quote! Der „binäre“ Tipp war insgesamt aber deutlich weniger effektiv, denn Tim hat mit seinen restlichen Tipps im Schnitt 1,22 Punkte erwirtschaften können, die binären Tipps waren bei ihm also nur knapp halb so effektiv. Bei Heiko lag die Quote der restlichen Tipps leider auch nicht gut, sodass der Vergleich sogar leicht positiv zugunsten der binären Tipps ausfällt: Heiko erwirtschaftete eine Quote von 0,6 Punkten mit den nicht-„binären“ Tipps. Angesichts des letzten Platzes mit 25 Punkten spricht auch dies keinesfalls für diese Tipps oder gar die Idee, (fast) alle Spiele mit diesem Tipp zu versehen. Der Fußball dieser Tage ist zu torreich für den „binären“ Tipp.
Werfen wir schlussendlich noch einen Blick auf die Verteilung eines weiteren beliebten Ergebnisses – 2:1 bzw. 1:2. Dieses Ergebnis trat insgesamt 8 mal ein, Tim tippte es 10 mal (+2, Quote 1,5 Pkt./Tipp), Heiko tippte es 13 mal (+5, 6 Pkt./Tipp). Hier sehen wir, wie unterschiedlich effektiv ein Ergebnis sein kann – wenn es einfach nur falsch getippt wird.
In der Gesamtbetrachtung – und hier sei unterstrichen, dass der Verfasser dieser Zeilen wirklich keinerlei fundierten Schimmer von Statistik oder mathematischer Wahrscheinlichkeit hat – verfestigt sich der Eindruck, dass der Erfolg in einer Tipprunde immer noch in erster Linie vom Glück abhängig ist. Sofern man den simplen und in vielen Fällen offenkundigen Kräfteverhältnissen folgt und sich dabei konsequent aus dem Pool der häufigsten Ergebnisse bedient, hat man schon mal gute Chancen. Der Rest ist Glück. Und dies erklärt über weite Strecken auch den Punkteunterschied zwischen Platz 1 und Platz 35. Tim traf 9 mal das richtige Ergebnis, Heiko nur 1 mal – alleine dieser Umstand ergibt eine Differenz von 24 Punkten. Wenn man dann noch den Verlauf der einzelnen Partien mit in Betracht zieht, wird schnell klar, wie wenig hätte anders laufen müssen, um die beiden hier betrachteten TIPPSPORTLER von beiden Enden des Rankings sehr viel näher zusammen zu bringen. Und selbstverständlich muss auch der EM-Bonus von sage und schreibe 10 Punkten erwähnt werden, der insbesondere den TIPPSPORTLER Alex aus dem grauen Mittelfeld schlagartig bis auf den Platz des Vizemeisters katapultierte.
Morgen, 13.07.2021, wird die kurze Videodokumentation der FROSTPOT-VERLEIHUNG 202(1)0 veröffentlicht und danach verabschiedet sich er FROSTBOX BALLSPORTWAHN bis zur unsäglichen WM 2022 in den wohlverdienten, sommerlichen Winterschlaf.
Zwischen Platz 1 (54 Punkte, herzlichen Glückwunsch zum verdienten Sieg, Tim!) und Platz 35 (25 Punkte), den sich der betrübte Verfasser dieser Zeilen mit der tapferen TIPPSPORTLERIN Claudia teilt, liegt der Faktor 2,16. Im Schnitt hat Tim also mehr als die doppelte Punktzahl pro Tipp einfahren können – obwohl sein Punktekonto ohne den 10-Punkte-Bonus für den korrekten Eropameistertipp auskommen musste. Wie hat er das gemacht? Dazu der Meister persönlich: „Also ich bin dieses Mal so vorgegangen: Bookie-Seite mit EM-Quote der besten 8 oder 10. Danach Pi mal Daumen getippt und bei den restlichen nach Sympathie oder Bauch... :-D“. Anders gesagt: er kocht wohl auch nur mit Wasser.
Natürlich hat der Sieg bei einer Tipprunde etwas mit Glück zu tun, fraglos. Wie hoch ist aber der Anteil des Glücks? Wagen wir mal ein paar steile Thesen!
These Nummer 1: Information und Erfahrung helfen dabei, den tendenziellen Ausgang einer Partie vorherzusagen, also: Sieg A, Sieg B, oder Unentschieden. Wie hoch die Siege oder Unentschieden konkret ausfallen, ist jedoch innerhalb des Rahmens, den die Erfahrung vorgibt nur mit Glück vorherzusagen. Schmeißen wir Excel an und zählen also…
Anzahl Tipps mit >= 1 Punkt bei Tim = 29
Anzahl Tipps mit >= 1 Punkt bei Heiko = 20
…dann sehen wir „nur noch“ einen Faktor von 1,45 im Vergleich zum Faktor 2,16 bei der Betrachtung des Gesamtsaldos. Tim hat zwar auch häufiger generell richtig gelegen, dazu hatte er aber auch noch das Glück, die korrekten Ergebnisse oder Tendenzen häufiger zu treffen:
Anzahl Tipps mit = 0 Punkten bei Tim = 22
Anzahl Tipps mit = 0 Punkten bei Heiko = 31
Anzahl Tipps mit 1 Punkt bei Tim = 13
Anzahl Tipps mit 1 Punkt bei Heiko = 16
Anzahl Tipps mit 2 Punkten bei Tim = 7
Anzahl Tipps mit 2 Punkten bei Heiko = 3
Anzahl Tipps mit 3 Punkten bei Tim = 9
Anzahl Tipps mit 3 Punkten bei Heiko = 1
Punkte pro Tipp, wenn mindestens 1 Punkt erzielt wurde: Tim 1,86
Punkte pro Tipp, wenn mindestens 1 Punkt erzielt wurde: Heiko 1,25
These Nummer 2: Um möglichst viele 2er- oder 3er-Tipps zu erzielen, muss die Struktur der Tipps einigermaßen passen, also das Verhältnis zwischen Unentschieden und Siegen, die generelle Anzahl an Toren über alle Matches hinweg und die Gleichmäßigkeit der Verteilung aller Tore auf die Partien. Hier wird die Auswertung sehr schnell hoch komplex, wir belassen es einfach mal bei wenigen Basis-Erkenntnissen, eigentlich würde sich hier noch eine Unterscheidung zwischen den K.O.-Runden und den Vorrundenspielen lohnen, da nachweisbar beispielsweise die Anzahl an Unentschieden mit zunehmendem Turnierfortschritt zunimmt, da sich mehr Mannschaften auf Augenhöhe begegnen. Dazu ermitteln wir Folgendes…
Anzahl Unentschieden im gesamten Turnier: 11, Tim hatte 9 Unentschieden getippt (-2), Heiko (+6). Tim hat damit nur 1 mal richtig gelegen – im Finale – da aber 3 Punkte eingesammelt. Heiko traf 3 mal richtig mit Untentschieden, aber nie das konkrete Ergebnis, die höhere Anzahl Treffer erstaunt angesichts der deutlich zu häufigen Unentschieden-Tipps nicht. Tatsächlich kamen vor…
0:0 - 2 mal
1:1 – 7 mal
2:2 – 2 mal
Zum berühmten „binären“ Tipp, dem 1:0 (oder 0:1). Nur 9 von 51 Spielen endeten tatsächlich mit diesem Ergebnis, Tim tippte 14 mal (+5) auf nur ein Tor, Heiko sogar ganz korrekt 9 mal (+/- 0). Die vermeintliche Attraktivität der „binären“ Tipps liegt in der (ebenfalls vermeintlich) hohen Wahrscheinlichkeit, Punkte für die Tordifferenz mitzunehmen. Schauen wir mal, wie viele Punkte Tim und Heiko aus ihren „binären“ Tipps erwirtschafteten:
Tim 10 Punkte (5x1, 1x2, 1x3), Quote 0,67 Punkte/pro Tipp
Heiko 6 Punkte (1x1, 1x2, 1x3), Quote 0,67 Punkte/pro Tipp
Gleiche Quote! Der „binäre“ Tipp war insgesamt aber deutlich weniger effektiv, denn Tim hat mit seinen restlichen Tipps im Schnitt 1,22 Punkte erwirtschaften können, die binären Tipps waren bei ihm also nur knapp halb so effektiv. Bei Heiko lag die Quote der restlichen Tipps leider auch nicht gut, sodass der Vergleich sogar leicht positiv zugunsten der binären Tipps ausfällt: Heiko erwirtschaftete eine Quote von 0,6 Punkten mit den nicht-„binären“ Tipps. Angesichts des letzten Platzes mit 25 Punkten spricht auch dies keinesfalls für diese Tipps oder gar die Idee, (fast) alle Spiele mit diesem Tipp zu versehen. Der Fußball dieser Tage ist zu torreich für den „binären“ Tipp.
Werfen wir schlussendlich noch einen Blick auf die Verteilung eines weiteren beliebten Ergebnisses – 2:1 bzw. 1:2. Dieses Ergebnis trat insgesamt 8 mal ein, Tim tippte es 10 mal (+2, Quote 1,5 Pkt./Tipp), Heiko tippte es 13 mal (+5, 6 Pkt./Tipp). Hier sehen wir, wie unterschiedlich effektiv ein Ergebnis sein kann – wenn es einfach nur falsch getippt wird.
In der Gesamtbetrachtung – und hier sei unterstrichen, dass der Verfasser dieser Zeilen wirklich keinerlei fundierten Schimmer von Statistik oder mathematischer Wahrscheinlichkeit hat – verfestigt sich der Eindruck, dass der Erfolg in einer Tipprunde immer noch in erster Linie vom Glück abhängig ist. Sofern man den simplen und in vielen Fällen offenkundigen Kräfteverhältnissen folgt und sich dabei konsequent aus dem Pool der häufigsten Ergebnisse bedient, hat man schon mal gute Chancen. Der Rest ist Glück. Und dies erklärt über weite Strecken auch den Punkteunterschied zwischen Platz 1 und Platz 35. Tim traf 9 mal das richtige Ergebnis, Heiko nur 1 mal – alleine dieser Umstand ergibt eine Differenz von 24 Punkten. Wenn man dann noch den Verlauf der einzelnen Partien mit in Betracht zieht, wird schnell klar, wie wenig hätte anders laufen müssen, um die beiden hier betrachteten TIPPSPORTLER von beiden Enden des Rankings sehr viel näher zusammen zu bringen. Und selbstverständlich muss auch der EM-Bonus von sage und schreibe 10 Punkten erwähnt werden, der insbesondere den TIPPSPORTLER Alex aus dem grauen Mittelfeld schlagartig bis auf den Platz des Vizemeisters katapultierte.
Morgen, 13.07.2021, wird die kurze Videodokumentation der FROSTPOT-VERLEIHUNG 202(1)0 veröffentlicht und danach verabschiedet sich er FROSTBOX BALLSPORTWAHN bis zur unsäglichen WM 2022 in den wohlverdienten, sommerlichen Winterschlaf.
12.07.2021 | 10:17 Uhr
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In der FROSTBOX lag die Vorahnung in der Luft. Gut, dass England im Elfmeterschießen untergeht – geschenkt, das kennt der routinierte TIPPSPORTLER zu Genüge (s. Kurzfilm „Englands Ende“ auf dieser Plattform). Die spezielle Vorahnung entstand, als Southgate, ein ausgewiesener Brexit-Spezialist im Elfmeterschießen (s. EURO 1996), Sekunden vor dem Ende der Verlängerung zwei vermeintliche 11er-Spezialisten einwechselte. Bevor die Seitenwahl entschieden war, war sich die versammelte TIPPSPORT-GEMEINDE einig: wer extra für einen Elfmeter eingewechselt wird, verkackt unter Garantie. Quod erat demonstrandum. Jeder konnte den Braten riechen, Southgates unfassbarer Monster-Zinken offenbar nicht.
Die Finalisten in der FROSTBOX jedenfalls begrüßten zum überwiegenden Teil den Ausgang dieses wirklich seltsamen Turniers, der Bogen des italienischen Sommers, der mit dem Sieg beim Eurovision Songcontest mit dem Titel „Zitti e buoni“ („Ruhig und brav“) begann, spannt sich nun auch über den EM-Titel. Dabei präsentierte sich die Azzuri durchaus würdig, wenn auch in etwa so ruhig und brav, wie der heimliche Spieler des Turniers, der knapp 37-jährige Giorgio Chiellini.
Zum Ausgang des TIPPSPORTWAHNs 2020 folgt in Kürze ein abschließender Artikel.
Die Finalisten in der FROSTBOX jedenfalls begrüßten zum überwiegenden Teil den Ausgang dieses wirklich seltsamen Turniers, der Bogen des italienischen Sommers, der mit dem Sieg beim Eurovision Songcontest mit dem Titel „Zitti e buoni“ („Ruhig und brav“) begann, spannt sich nun auch über den EM-Titel. Dabei präsentierte sich die Azzuri durchaus würdig, wenn auch in etwa so ruhig und brav, wie der heimliche Spieler des Turniers, der knapp 37-jährige Giorgio Chiellini.
Zum Ausgang des TIPPSPORTWAHNs 2020 folgt in Kürze ein abschließender Artikel.
30.06.2021 | 18:54 Uhr
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Bis ungefähr 2017 war es doch eigentlich ganz nett mit Jogi Low als Bundestrainer. Die DFB-Elf spielte nicht mehr diesen grauenhaften, wörnsartigen Nihilsten-Fußball, der Nationalmannschaft zuzuschauen war plötzlich gute Unterhaltung. Den WM-Sieg 2014 darf sich der eigentümliche Schwarzwälder auf ewig an die Brust heften und wer es irgendwie doch mit den Adlerträgern hält, muss ihm dafür auf immer die verdiente Anerkennung zollen. Der Triumph beim ominösen und - sehr zu Recht - letzten Confed Cup im Jahr 2017 wäre allerdings der ideale Zeitpunkt für Jogi gewesen, es dem Confed Cup gleichzutun: zu gehen. Diesen Zeitpunkt hat das Haarwuchswunder leider verpasst, sein Antlitz im Almanach des ewigen Ballsportwahns wäre dann von einem viel freundlicheren Text umrahmt, als dies heute der Fall ist.
So wandert der seit einigen Jahren eigentümlich entrückt wirkende Bundestrainer a.D. dahin, mit unbekanntem Ziel. Wir möchten ihm gerne einen intensiven Sitar-Lehrgang im fernen Nepal empfehlen, gefolgt von einem mehrjährigen Tabla- und Tanpura-Aufbaukurs.
Das wäre doch schön. Für alle.
Bevor wir in guter, pseudointellektueller Tradition zum Ausscheiden der "Mannschaft" die Hochliteratur bemühen, soll noch ganz kurz angemerkt sein, dass die Sportsfreunde in den (zuletzt) schwarzen Leibchen weiß Gott nicht so schlecht waren, wie sie jetzt natürlich wieder gemacht werden, jedenfalls kaum schlechter als das mediokre Tommies-Team. Verdient ausgeschieden sind sie natürlich dennoch. Man darf festhalten, dass sich ausnahmslos ALLE Teams beim diesjährigen europäischen Völkertreff nicht durchgängig mit Ruhm bekleckern konnten, eine Über-Mannschaft sucht man bei der EURO 2020 wahrlich vergebens.
Und in diesem warmen Gefühl der ersehnten Erlöwung, möchten wir Joachims potenzielle Gedanken dieser Tage in ein Zitat aus Heines Wintermärchen fließen lassen:
Sie sangen das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Ein neues Lied, ein besseres Lied
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.
Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch
Was fleißige Hände erwarben.
Bis ungefähr 2017 war es doch eigentlich ganz nett mit Jogi Low als Bundestrainer. Die DFB-Elf spielte nicht mehr diesen grauenhaften, wörnsartigen Nihilsten-Fußball, der Nationalmannschaft zuzuschauen war plötzlich gute Unterhaltung. Den WM-Sieg 2014 darf sich der eigentümliche Schwarzwälder auf ewig an die Brust heften und wer es irgendwie doch mit den Adlerträgern hält, muss ihm dafür auf immer die verdiente Anerkennung zollen. Der Triumph beim ominösen und - sehr zu Recht - letzten Confed Cup im Jahr 2017 wäre allerdings der ideale Zeitpunkt für Jogi gewesen, es dem Confed Cup gleichzutun: zu gehen. Diesen Zeitpunkt hat das Haarwuchswunder leider verpasst, sein Antlitz im Almanach des ewigen Ballsportwahns wäre dann von einem viel freundlicheren Text umrahmt, als dies heute der Fall ist.
So wandert der seit einigen Jahren eigentümlich entrückt wirkende Bundestrainer a.D. dahin, mit unbekanntem Ziel. Wir möchten ihm gerne einen intensiven Sitar-Lehrgang im fernen Nepal empfehlen, gefolgt von einem mehrjährigen Tabla- und Tanpura-Aufbaukurs.
Das wäre doch schön. Für alle.
Bevor wir in guter, pseudointellektueller Tradition zum Ausscheiden der "Mannschaft" die Hochliteratur bemühen, soll noch ganz kurz angemerkt sein, dass die Sportsfreunde in den (zuletzt) schwarzen Leibchen weiß Gott nicht so schlecht waren, wie sie jetzt natürlich wieder gemacht werden, jedenfalls kaum schlechter als das mediokre Tommies-Team. Verdient ausgeschieden sind sie natürlich dennoch. Man darf festhalten, dass sich ausnahmslos ALLE Teams beim diesjährigen europäischen Völkertreff nicht durchgängig mit Ruhm bekleckern konnten, eine Über-Mannschaft sucht man bei der EURO 2020 wahrlich vergebens.
Und in diesem warmen Gefühl der ersehnten Erlöwung, möchten wir Joachims potenzielle Gedanken dieser Tage in ein Zitat aus Heines Wintermärchen fließen lassen:
Sie sangen das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Ein neues Lied, ein besseres Lied
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.
Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch
Was fleißige Hände erwarben.
29.06.2021 | 00:52 Uhr
2 Kommentare
Die EURO 2020 ist in mancher Hinsicht historisch: der Austragungszeitpunkt, die paneuropäischen Austragungsorte, das Drama zum Turnierbeginn im Spiel zwischen Dänemark und Finnland und so fort.
Eine weitere Auffälligkeit ist die fast schon unglaublich hohe Anzahl an Eigentoren, Wikipedia vermerkt das erste Eigentor bei einer Europameisterschaft aus dem Jahre 1976 im heute nicht mehr existenten Jugoslawien durch den Spieler Ondrus, der seine (heute nicht mehr so bezeichneten) tschecheslowakischen Landsleute durch ein Selbsttor zum 1:1 leiden ließ. Die Liste der Eigentore bei Europameisterschaften führt insgesamt 18 Einträge (Stand 60. Minute beim heutigen Spiel zwischen Spanien und Kroatien) und von diesen 18 "Owners" datiert tatsächlich genau die Hälfte auf das Jahr 2021: neun Eigentore.
Gleich im Eröffnungsspiel begann der türkische Defensivspieler Demirel den Reigen mit einem mit seinem 1:0 gegen die feixenden Italiener, das erste Turniertor 2020 - ein Selbsttor! Der polnische Keeper Szcz?sny ließ sich dann im Kick gegen die Slovaken nicht lumpen und netzte den Ball zum 1:0 für den Gegner ein. Mats Hummels sorgte mit dem ersten deutschen Turniertreffer dafür, dass auch auf diesem europäischen Tableau die schwarzrotgoldene Fahne weht, er besorgte den Franzosen gleich den Siegtreffer zum 1:0. Rúben Dias und Raphaël Guerreiro wollten der DFB-Elf keinesfalls das letzte Wort in Sachen Selbstverarschung überlassen und legten noch einen drauf, als sie - 1:0 in Führung liegend! - Portugal gegen Deutschland durch eine Eigentor-Kleinserie in Rückstand brachten: nicht mit uns, 1:2!
Damit schien der Selbstkasteiung zunächst Genüge getan, bis sich der ehemalige SGE-Keeper, der Gerstensaftfreund Lukáš Hrádecký aus Finnland, den polnischen Keeper referenzierend, in Liste der behandschuhten Eigentorschützen eintrug. Dies wiederum wollte der slovakische Torsteher nicht auf sich beruhen lassen und lieferte der internationalen Ballsportgemeinde einen amtlichen Schenkelklopfer mit dem 0:1 gegen die Spanier (s. Bild), bevor der slovakische Mittelfeldspieler Kucka geradezu zynisch zum 0:5 Endstand in der gleichen Partie verwandelte. Der spanische Keeper Unai Simon schließlich verhalf seinem Landsmann Pedri zu einem Eigentor aus geschätzten 35 Metern, das halb Europa minutenlang in kehligem Gegrunze versinken ließ. War das schon die Mutter aller Eigentore? Wir können also sehr gespannt sein, wie häufig uns die Athleten bei der EURO 2020 noch hilflos nach Luft japsen lassen.
Die EURO 2020 ist in mancher Hinsicht historisch: der Austragungszeitpunkt, die paneuropäischen Austragungsorte, das Drama zum Turnierbeginn im Spiel zwischen Dänemark und Finnland und so fort.
Eine weitere Auffälligkeit ist die fast schon unglaublich hohe Anzahl an Eigentoren, Wikipedia vermerkt das erste Eigentor bei einer Europameisterschaft aus dem Jahre 1976 im heute nicht mehr existenten Jugoslawien durch den Spieler Ondrus, der seine (heute nicht mehr so bezeichneten) tschecheslowakischen Landsleute durch ein Selbsttor zum 1:1 leiden ließ. Die Liste der Eigentore bei Europameisterschaften führt insgesamt 18 Einträge (Stand 60. Minute beim heutigen Spiel zwischen Spanien und Kroatien) und von diesen 18 "Owners" datiert tatsächlich genau die Hälfte auf das Jahr 2021: neun Eigentore.
Gleich im Eröffnungsspiel begann der türkische Defensivspieler Demirel den Reigen mit einem mit seinem 1:0 gegen die feixenden Italiener, das erste Turniertor 2020 - ein Selbsttor! Der polnische Keeper Szcz?sny ließ sich dann im Kick gegen die Slovaken nicht lumpen und netzte den Ball zum 1:0 für den Gegner ein. Mats Hummels sorgte mit dem ersten deutschen Turniertreffer dafür, dass auch auf diesem europäischen Tableau die schwarzrotgoldene Fahne weht, er besorgte den Franzosen gleich den Siegtreffer zum 1:0. Rúben Dias und Raphaël Guerreiro wollten der DFB-Elf keinesfalls das letzte Wort in Sachen Selbstverarschung überlassen und legten noch einen drauf, als sie - 1:0 in Führung liegend! - Portugal gegen Deutschland durch eine Eigentor-Kleinserie in Rückstand brachten: nicht mit uns, 1:2!
Damit schien der Selbstkasteiung zunächst Genüge getan, bis sich der ehemalige SGE-Keeper, der Gerstensaftfreund Lukáš Hrádecký aus Finnland, den polnischen Keeper referenzierend, in Liste der behandschuhten Eigentorschützen eintrug. Dies wiederum wollte der slovakische Torsteher nicht auf sich beruhen lassen und lieferte der internationalen Ballsportgemeinde einen amtlichen Schenkelklopfer mit dem 0:1 gegen die Spanier (s. Bild), bevor der slovakische Mittelfeldspieler Kucka geradezu zynisch zum 0:5 Endstand in der gleichen Partie verwandelte. Der spanische Keeper Unai Simon schließlich verhalf seinem Landsmann Pedri zu einem Eigentor aus geschätzten 35 Metern, das halb Europa minutenlang in kehligem Gegrunze versinken ließ. War das schon die Mutter aller Eigentore? Wir können also sehr gespannt sein, wie häufig uns die Athleten bei der EURO 2020 noch hilflos nach Luft japsen lassen.
23.06.2021 | 17:25 Uhr
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Natürlich ist die Idee super gewesen, anlässlich des heutigen Spiels die Allianzarena in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen. Und selbstverständlich steht auch der Verfasser dieser Zeilen hinter allen Botschaften, die von den Regenbogenfarben ausgehen. Und auch das ist klar: die UEFA ist, gelinde gesagt, ein äußerst dubioser Sauhaufen.
Aber so, wie der Münchner Magistrat die Anfrage zur Beleuchtung des Stadions gestellt hatte, konnte sie leider gar nicht positiv beantwortet werden. Denn in dem Antrag wird die Beleuchtungsaktion ganz konkret und direkt mit einem (menschenverachtenden) Beschluss des ungarischen Parlamentes in Zusammenhang gebracht und als Protestaktion gegen diesen politischen Akt beschrieben. Da die UEFA nach ihren Statuten bekanntlich ausdrücklich unpolitisch agiert, MUSSTE sie eine dediziert als politischen Protest bezeichnete Aktion ablehnen. Dies ist sogar dem Wortlaut der offiziellen UEFA-Antwort zwischen den Zeilen zu entnehmen.
Wenn man sich eine Ja-Antwort wünscht, dann muss die entsprechende Frage auch so formuliert werden, dass der Spielraum für ein Ja bleibt. Zudem gab es kurz zuvor die positive Entscheidung zu Manuel Neuers bunter Kapitänsbinde, die ja sogar seitens der UEFA richtig begründet wurde: das Tragen der Armbinde sei ein Zeichen für Vielfalt und somit ein „good cause“ - und keine politische Äußerung. Richtig so. Man kann sich also schon fragen, ob der Münchner Magistrat wirklich doof genug war, die Anfrage an die UEFA so zu begründen, dass sie abgelehnt werden musste. Oder war dies sogar vermeintlich besonders clever – eine Ablehnung zu erwirken, um dann zum einen genüsslich auf die UEFA eindreschen zu können und zum anderen insgesamt mehr Aufmerksamkeit für das eigentliche Thema zu erzeugen.
Letzteres ist doch irgendwie sehr abwegig und damit bleibt nur noch die traurige Erklärung, dass der handelnde Magistrat einfach zu behämmert war. Ein wenig erschreckend ist allerdings auch die Verkürzung des Sachverhalts in weiten Teilen der öffentlichen Darstellung, bei der der Münchener Magistrat ungeschoren davon kommt. So, und damit: back to BALLSPORTWAHN!
Natürlich ist die Idee super gewesen, anlässlich des heutigen Spiels die Allianzarena in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen. Und selbstverständlich steht auch der Verfasser dieser Zeilen hinter allen Botschaften, die von den Regenbogenfarben ausgehen. Und auch das ist klar: die UEFA ist, gelinde gesagt, ein äußerst dubioser Sauhaufen.
Aber so, wie der Münchner Magistrat die Anfrage zur Beleuchtung des Stadions gestellt hatte, konnte sie leider gar nicht positiv beantwortet werden. Denn in dem Antrag wird die Beleuchtungsaktion ganz konkret und direkt mit einem (menschenverachtenden) Beschluss des ungarischen Parlamentes in Zusammenhang gebracht und als Protestaktion gegen diesen politischen Akt beschrieben. Da die UEFA nach ihren Statuten bekanntlich ausdrücklich unpolitisch agiert, MUSSTE sie eine dediziert als politischen Protest bezeichnete Aktion ablehnen. Dies ist sogar dem Wortlaut der offiziellen UEFA-Antwort zwischen den Zeilen zu entnehmen.
Wenn man sich eine Ja-Antwort wünscht, dann muss die entsprechende Frage auch so formuliert werden, dass der Spielraum für ein Ja bleibt. Zudem gab es kurz zuvor die positive Entscheidung zu Manuel Neuers bunter Kapitänsbinde, die ja sogar seitens der UEFA richtig begründet wurde: das Tragen der Armbinde sei ein Zeichen für Vielfalt und somit ein „good cause“ - und keine politische Äußerung. Richtig so. Man kann sich also schon fragen, ob der Münchner Magistrat wirklich doof genug war, die Anfrage an die UEFA so zu begründen, dass sie abgelehnt werden musste. Oder war dies sogar vermeintlich besonders clever – eine Ablehnung zu erwirken, um dann zum einen genüsslich auf die UEFA eindreschen zu können und zum anderen insgesamt mehr Aufmerksamkeit für das eigentliche Thema zu erzeugen.
Letzteres ist doch irgendwie sehr abwegig und damit bleibt nur noch die traurige Erklärung, dass der handelnde Magistrat einfach zu behämmert war. Ein wenig erschreckend ist allerdings auch die Verkürzung des Sachverhalts in weiten Teilen der öffentlichen Darstellung, bei der der Münchener Magistrat ungeschoren davon kommt. So, und damit: back to BALLSPORTWAHN!
22.06.2021 | 16:25 Uhr
2 Kommentare
Ein Großteil der Achtelfinals steht mittlerweile fest. Nur 2 Gruppen fehlen noch, darunter die sogenannte „Todesgruppe“ F, in der die wiedererwachte DFB-Elf kickt. 30 von 51 Matches sind bereits gespielt, knapp 59% der möglichen TIPPSPORTWAHN-Punkte wurden vergeben (oder eben nicht), Zeit also für einen schnellen Blick auf das aktuelle Tableau beim TIPPSPORTWAHN 2021!
Wer dominiert den 35-köpfigen Kader? Welche hanebüchenen Pseudoerkenntnisse lassen sich gewinnen?
Zunächst fällt auf, dass sich eine 5-köpfige Elite bereits in die Dreißiger aufgemacht hat. Zwar folgt ihr ein geschlossenes Viererfeld, das nur über einen Punkt weniger verfügt, aber: hey! Eine 3 ist eine 3 und eine 2 bleibt eine 2, das ist in der Ästhetik dekadischer Systeme nun mal ein bedeutender Unterschied. Unter den durchlauchten 5 Dreißigern befinden sich derzeit leider keine TIPPSPORTLERINNEN, und auch das vierköpfige 29er-Verfolgerfeld kann mit nur einer TIPPSPORTLERIN aufwarten, Glückwunsch zu dieser ordentlichen Zwischenplatzierung, Christine.
Das Ranking wird derzeit angeführt von den TIPPSPORTLERN Tim und Gero. Tim hat sich in einem langjährigen Stahlbad im FROSTBOX TIPPSPORTWAHN die erforderliche Härte, Erfahrung und Kenntnis für ein solch beachtliches Zwischenzeugnis erworben, chapeau! Gero hingegen ist ein neues Gesicht im TIPPSPORTWAHN-KADER, über seiner bisherigen Karriere in anderen Tipprunden liegt ein mächtiger Schatten des Stillschweigens, seine geteilte Spitzenposition spricht allerdings eine klare Sprache: offenbar ist hier ein ausgewiesener Fachmann am Werk oder aber ein wahrer Glücksritter – Respekt, welch ein Entrée. Von den beiden dritten Plätzen grüßen einträchtig absolute Urgesteine des FROSTBOX BALLSPORTWAHNs mit dem Hobel in der Hand, Ingo und Schöni, Glückwunsch auch Euch, stattliche Performance. Klaus bildet das Schlusslicht des mondänen Dreißiger-Zirkels und auch er ist durch die lange, steinige FROSTBOX-TIPPSPORTWAHN-Schule gegangen, um das jetzige Niveau zu erreichen, well done!
Nur wenig tiefer, in den Zwanzigern, so etwa zwischen 22-28 Punkten, findet sich die mediokre Breite der KADERs. Und wiederum darunter… ja, darunter… da steckt eben auch, arg verschämt, der kleingeistige Verfasser dieser armen Zeilen, abgeschlagen, der tumbe Nichtsnutz, nicht würdig, höchstens würdig des Wooden Spoons! Lotte, lebe wohl! Lebe wohl!
Ein Großteil der Achtelfinals steht mittlerweile fest. Nur 2 Gruppen fehlen noch, darunter die sogenannte „Todesgruppe“ F, in der die wiedererwachte DFB-Elf kickt. 30 von 51 Matches sind bereits gespielt, knapp 59% der möglichen TIPPSPORTWAHN-Punkte wurden vergeben (oder eben nicht), Zeit also für einen schnellen Blick auf das aktuelle Tableau beim TIPPSPORTWAHN 2021!
Wer dominiert den 35-köpfigen Kader? Welche hanebüchenen Pseudoerkenntnisse lassen sich gewinnen?
Zunächst fällt auf, dass sich eine 5-köpfige Elite bereits in die Dreißiger aufgemacht hat. Zwar folgt ihr ein geschlossenes Viererfeld, das nur über einen Punkt weniger verfügt, aber: hey! Eine 3 ist eine 3 und eine 2 bleibt eine 2, das ist in der Ästhetik dekadischer Systeme nun mal ein bedeutender Unterschied. Unter den durchlauchten 5 Dreißigern befinden sich derzeit leider keine TIPPSPORTLERINNEN, und auch das vierköpfige 29er-Verfolgerfeld kann mit nur einer TIPPSPORTLERIN aufwarten, Glückwunsch zu dieser ordentlichen Zwischenplatzierung, Christine.
Das Ranking wird derzeit angeführt von den TIPPSPORTLERN Tim und Gero. Tim hat sich in einem langjährigen Stahlbad im FROSTBOX TIPPSPORTWAHN die erforderliche Härte, Erfahrung und Kenntnis für ein solch beachtliches Zwischenzeugnis erworben, chapeau! Gero hingegen ist ein neues Gesicht im TIPPSPORTWAHN-KADER, über seiner bisherigen Karriere in anderen Tipprunden liegt ein mächtiger Schatten des Stillschweigens, seine geteilte Spitzenposition spricht allerdings eine klare Sprache: offenbar ist hier ein ausgewiesener Fachmann am Werk oder aber ein wahrer Glücksritter – Respekt, welch ein Entrée. Von den beiden dritten Plätzen grüßen einträchtig absolute Urgesteine des FROSTBOX BALLSPORTWAHNs mit dem Hobel in der Hand, Ingo und Schöni, Glückwunsch auch Euch, stattliche Performance. Klaus bildet das Schlusslicht des mondänen Dreißiger-Zirkels und auch er ist durch die lange, steinige FROSTBOX-TIPPSPORTWAHN-Schule gegangen, um das jetzige Niveau zu erreichen, well done!
Nur wenig tiefer, in den Zwanzigern, so etwa zwischen 22-28 Punkten, findet sich die mediokre Breite der KADERs. Und wiederum darunter… ja, darunter… da steckt eben auch, arg verschämt, der kleingeistige Verfasser dieser armen Zeilen, abgeschlagen, der tumbe Nichtsnutz, nicht würdig, höchstens würdig des Wooden Spoons! Lotte, lebe wohl! Lebe wohl!
20.06.2021 | 18:15 Uhr
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Die Räume sind entscheidend im Rasenballsport. Sie müssen besetzt werden und verteidigt. Sie werden erahnt, gesucht und nicht immer gefunden. Sie verändern sich ständig und manchmal heißt es, sie seien überhaupt nicht vorhanden. Allgemeingültig definiert sind sie schon gar nicht. Manch ein besonders esoterischer Ballsportbeobachter behauptet gar, Räume könnten gedeutet werden. Hin und wieder malen im Fernsehen vermeintliche Experten unbeholfen aber kreativ abstrakte geometrische Formen auf Smartscreens - da war er dann also, so ein Raum. Sicher scheint nur eines: irgendwo ganz weit in den unbekanntesten Tiefen des Raumes spaziert, fest in sich ruhend, unser Joachim Löw zwischen den Galaxien (s. Bild). Er sinnt wohl darüber, mit welcher Einwechslung der Bundesschelm das nächste mal die Fußballwelt zum globalen Bartkratzen motivieren kann, der Gag mit Kevin Volland hinten links gegen Frankreich hat jedenfalls schon mal gesessen.
Im gestrigen Kick gegen die etwas blassen Portuguiesen, gewissermaßen der emotionale Startschuss für die hiesige Fanseele, wurden die ominösen Räume offenbar häufiger gefunden, besetzt und erfolgreich bespielt. Durch das 4:2 fühlt sich der Verfasser dieser Zeilen in seiner zuvor bereits an dieser Stelle öffentlich niedergelegten Auffassung bestätigt, dass die Kicker in den DFB-Leibchen zu mehr imstande sein können, als ihnen hierzulande zugetraut wurde - durch die katastrophalen Leistungen seit der WM 2018 auch nachvollziehbar. Wie auch immer, das Match gegen den amtierenden Titelträger war der bisherige Höhepunkt des Turniers, ein kurzweiliges Spektakel mit einem neuen, echten Helden: Gosens. Man darf gespannt, welche Räume dieser etwas andere Profi im Verlaufe des Turniers noch beackert, die versammelte FROSTBOX TIPPSPORTGEMEINDE jedenfalls war sehr angetan von Poldis Wiedergänger.
Die Räume sind entscheidend im Rasenballsport. Sie müssen besetzt werden und verteidigt. Sie werden erahnt, gesucht und nicht immer gefunden. Sie verändern sich ständig und manchmal heißt es, sie seien überhaupt nicht vorhanden. Allgemeingültig definiert sind sie schon gar nicht. Manch ein besonders esoterischer Ballsportbeobachter behauptet gar, Räume könnten gedeutet werden. Hin und wieder malen im Fernsehen vermeintliche Experten unbeholfen aber kreativ abstrakte geometrische Formen auf Smartscreens - da war er dann also, so ein Raum. Sicher scheint nur eines: irgendwo ganz weit in den unbekanntesten Tiefen des Raumes spaziert, fest in sich ruhend, unser Joachim Löw zwischen den Galaxien (s. Bild). Er sinnt wohl darüber, mit welcher Einwechslung der Bundesschelm das nächste mal die Fußballwelt zum globalen Bartkratzen motivieren kann, der Gag mit Kevin Volland hinten links gegen Frankreich hat jedenfalls schon mal gesessen.
Im gestrigen Kick gegen die etwas blassen Portuguiesen, gewissermaßen der emotionale Startschuss für die hiesige Fanseele, wurden die ominösen Räume offenbar häufiger gefunden, besetzt und erfolgreich bespielt. Durch das 4:2 fühlt sich der Verfasser dieser Zeilen in seiner zuvor bereits an dieser Stelle öffentlich niedergelegten Auffassung bestätigt, dass die Kicker in den DFB-Leibchen zu mehr imstande sein können, als ihnen hierzulande zugetraut wurde - durch die katastrophalen Leistungen seit der WM 2018 auch nachvollziehbar. Wie auch immer, das Match gegen den amtierenden Titelträger war der bisherige Höhepunkt des Turniers, ein kurzweiliges Spektakel mit einem neuen, echten Helden: Gosens. Man darf gespannt, welche Räume dieser etwas andere Profi im Verlaufe des Turniers noch beackert, die versammelte FROSTBOX TIPPSPORTGEMEINDE jedenfalls war sehr angetan von Poldis Wiedergänger.
12.06.2021 | 18:35 Uhr
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[Artikel entfällt. Grund: Anlass entfallen. Turnierstimmung hat sich nämlich mittlerweile eingestellt!]
[Artikel entfällt. Grund: Anlass entfallen. Turnierstimmung hat sich nämlich mittlerweile eingestellt!]
11.06.2021 | 01:05 Uhr
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Europa - endlos (endlos, endlos, endlos)
Das Leben ist zeitlos, Europa endlos
Parks, Paläste und Hotels
Europa endlos
Flüsse, Berge, Wälder
Europa endlos
Wirklichkeit und Postkartenbilder
Europa endlos
Eleganz und Dekadenz
Europa endlos
(Kraftwerk 1977, "Trans-Europa-Express")
Die karge Lyrik des ersten Tracks auf dem Album "Trans-Europa Express" von Kraftwerk aus dem Jahre 1977 war wohl nicht der stärkste Song des Albums und das Album selbt wohl nicht das beste von Kraftwerk. Aber visionär waren wohl alle 70er-Alben der Düsseldorfer irgendwie und wenn man diese Zeilen heute angesichts der bevorstehenden, ersten paneuropäischen EM hört, klingen sie aktueller denn je. Wenn wir für einen Moment die aktuelle Pandemie ausblenden, kann man über das Konzept der EM 2021 trefflich streiten. Aus Sicht der reisefreudigen Fußballfans ist die EM natürlich eine Zumutung und das Erleben des Turniers dürfte sich in dem Songtext von Kraftwerk widerspiegeln. Endlose Reisen über zigtausend Kilometer, Flüsse, Berge, Wälder, eine Zumutung. Europa endlos. Andererseits sind Turniere in großen Flächenländern wie Brasilien oder Russland noch viel reiseintensiver. Zudem kann man vertreten, dass es doch eigentlich schön ist, wenn sich nicht ein Gastgeber-Land alleine in Fokus drängt, sondern Europa in seiner Vielfalt und Unterschiedlichkeit als Ganzes repräsentiert wird. Blenden wir nun die aktuelle Lage wieder ein - noch vor ganz wenigen Wochen waren praktisch alle Grenzen in Europa für den Reiseverkehr weitgehend geschlossen und auch heute noch müssen zum Teil nach innereuropäischen Grenzübertritten 14-tägige Quarantänen in Kauf genommen werden - dann wird das Konzept dieser EM zur totalen Farce.
Ein Blick in den Branchenstandard "11Freunde" erklärt, wie es überhaupt zu dieser Einmaligkeit kommen konnte: das 60-jährige Bestehen der Europameisterschaften, kein so wahnsinnig rundes Datum, ist eher ein Vorwand. Vielmehr ging es dem weiland amtierenden UEFA-Präses Michel Platini darum, möglichst viele Stimmen für seine Wiederwahl zu erhalten. Um diese zu sichern, zog er viele kleinere, häufig osteuropäische Länder mit dem Versprechen auf seine Seite, ihnen einen Austragungsort bei einer paneuropäischen EM zu geben. Zack, der Chef-Ethiker Platini wurde wiedergewählt. Und obwohl er bald darauf aufgrund seiner kruden Machenschaften abdanken musste, blieb die EM 2020 (jetzt 2021) gewissermaßen als Teil seines zweifelhaften Vermächtnisses erhalten.
Zurück bleiben die unermüdlichen Ballsportfreunde in den Express-Zügen des Kontinents. Und die alten Säcke unter ihnen werden sicher irgendwann in den langen Nächten mit dem Kopf auf dem Rucksack vor irgendwelchen Zugklos liegend an Kraftwerk denken.
Europa - endlos (endlos, endlos, endlos)
Das Leben ist zeitlos, Europa endlos
Parks, Paläste und Hotels
Europa endlos
Flüsse, Berge, Wälder
Europa endlos
Wirklichkeit und Postkartenbilder
Europa endlos
Eleganz und Dekadenz
Europa endlos
(Kraftwerk 1977, "Trans-Europa-Express")
Die karge Lyrik des ersten Tracks auf dem Album "Trans-Europa Express" von Kraftwerk aus dem Jahre 1977 war wohl nicht der stärkste Song des Albums und das Album selbt wohl nicht das beste von Kraftwerk. Aber visionär waren wohl alle 70er-Alben der Düsseldorfer irgendwie und wenn man diese Zeilen heute angesichts der bevorstehenden, ersten paneuropäischen EM hört, klingen sie aktueller denn je. Wenn wir für einen Moment die aktuelle Pandemie ausblenden, kann man über das Konzept der EM 2021 trefflich streiten. Aus Sicht der reisefreudigen Fußballfans ist die EM natürlich eine Zumutung und das Erleben des Turniers dürfte sich in dem Songtext von Kraftwerk widerspiegeln. Endlose Reisen über zigtausend Kilometer, Flüsse, Berge, Wälder, eine Zumutung. Europa endlos. Andererseits sind Turniere in großen Flächenländern wie Brasilien oder Russland noch viel reiseintensiver. Zudem kann man vertreten, dass es doch eigentlich schön ist, wenn sich nicht ein Gastgeber-Land alleine in Fokus drängt, sondern Europa in seiner Vielfalt und Unterschiedlichkeit als Ganzes repräsentiert wird. Blenden wir nun die aktuelle Lage wieder ein - noch vor ganz wenigen Wochen waren praktisch alle Grenzen in Europa für den Reiseverkehr weitgehend geschlossen und auch heute noch müssen zum Teil nach innereuropäischen Grenzübertritten 14-tägige Quarantänen in Kauf genommen werden - dann wird das Konzept dieser EM zur totalen Farce.
Ein Blick in den Branchenstandard "11Freunde" erklärt, wie es überhaupt zu dieser Einmaligkeit kommen konnte: das 60-jährige Bestehen der Europameisterschaften, kein so wahnsinnig rundes Datum, ist eher ein Vorwand. Vielmehr ging es dem weiland amtierenden UEFA-Präses Michel Platini darum, möglichst viele Stimmen für seine Wiederwahl zu erhalten. Um diese zu sichern, zog er viele kleinere, häufig osteuropäische Länder mit dem Versprechen auf seine Seite, ihnen einen Austragungsort bei einer paneuropäischen EM zu geben. Zack, der Chef-Ethiker Platini wurde wiedergewählt. Und obwohl er bald darauf aufgrund seiner kruden Machenschaften abdanken musste, blieb die EM 2020 (jetzt 2021) gewissermaßen als Teil seines zweifelhaften Vermächtnisses erhalten.
Zurück bleiben die unermüdlichen Ballsportfreunde in den Express-Zügen des Kontinents. Und die alten Säcke unter ihnen werden sicher irgendwann in den langen Nächten mit dem Kopf auf dem Rucksack vor irgendwelchen Zugklos liegend an Kraftwerk denken.